Technisches SEO: Mach deine Webseite fit für Google & Co

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Gute Inhalte sind das Herzstück deiner Webseite, aber ohne eine solide technische Basis wird deine Seite in den Suchergebnissen von Google, Bing & Co. ihr volles Potenzial nie entfalten. Technisches SEO sorgt dafür, dass Suchmaschinen deine Seite problemlos verstehen, durchsuchen (crawlen) und bewerten können.

In diesem Beitrag erfährst du, auf welche technischen Grundlagen es ankommt, wie sie mit SEO zusammenhängen und wie du häufige Fehler vermeidest, um deine Sichtbarkeit zu verbessern.

Die unsichtbare Basis für deinen Erfolg

Technisches SEO ist der unsichtbare, aber fundamentale Bereich der Suchmaschinenoptimierung. Es konzentriert sich auf alle technischen Einstellungen und Optimierungen deiner Webseite, die darauf abzielen, das effiziente Finden (crawlen) und Aufnehmen (indexieren) deiner Seite durch Suchmaschinen wie Google und Bing zu gewährleisten.

Technisches SEO ist das Fundament deines Hauses: Ohne eine stabile Basis können auch die schönsten Möbel (deine Inhalte) nicht richtig zur Geltung kommen. Ziel des technischen SEO ist es, eine perfekte Grundlage zu schaffen, auf der deine wertvollen Inhalte überhaupt erst ihre volle Wirkung entfalten können und in den Suchergebnissen von Google & Co. gut ranken.

Die wichtigsten Bereiche des technischen SEO

OnPage-Optimierung:
Das Herzstück von SEO, umfasst hochwertige und relevante Inhalte, eine klare Webseitenstruktur sowie technische Aspekte wie schnelle Ladezeiten und Sicherheit.

Crawlability & Indexierung:
Sorge dafür, dass Suchmaschinen alle deine Seiten finden und in ihren Index aufnehmen können – die Basis für Sichtbarkeit.

Mobile Optimierung:
Deine Webseite muss auf Smartphones und Tablets perfekt funktionieren, denn Google bevorzugt mobilfreundliche Seiten.

Sicherheit (HTTPS):
Ein wichtiger Rankingfaktor, der Vertrauen schafft und die Nutzererfahrung verbessert.

Monitoring & Anpassung:
SEO ist ein fortlaufender Prozess. Bleibe am Ball und passe deine Strategie an neue Algorithmen an.

robots.txt:
Sag den Suchmaschinen-Robotern, wo sie suchen dürfen

Die robots.txt-Datei ist wie ein Türschild für die Roboter der Suchmaschinen. Du legst darin fest, welche Bereiche deiner Webseite sie besuchen und durchsuchen (crawlen) dürfen. In den meisten Fällen musst du diese Datei nicht großartig anpassen. Wichtig ist aber, zu überprüfen, ob sie nicht versehentlich wichtige Seiten daran hindert, in den Suchindex aufgenommen zu werden. Denn wenn eine Seite nicht indexiert ist, kann sie auch nicht in den Suchergebnissen erscheinen. Mehr zu der robots.txt findest du hier.

Canonical URLs überprüfen:
Sag Google, welche Seite die Originale ist

Eine kanonische URL teilt Google mit, welche Version einer Seite die Suchmaschine bei der Indexierung berücksichtigen soll, wenn mehrere Seiten mit sehr ähnlichem oder identischem Inhalt existieren. Stelle sicher, dass jede URL deiner Webseite eine kanonische URL aufweist. Du kannst dies einfach über den Canonical Tag <link rel="canonical" href="meinebloggeurl"> im <head>-Bereich deiner Seiten festlegen. Canonical Tags sind besonders wichtig, um Probleme mit Duplicate Content zu vermeiden. Mehr zum Thema Canonical Tags findest du hier.

URL-Struktur optimieren:
Klare Adressen für bessere Orientierung

Die URL deiner Webseite ist wie ein erster Wegweiser für Nutzer und Suchmaschinen. Sie sollte auf einen Blick verraten, was sich hinter der Seite verbirgt. Achte auf folgende Punkte:

  1. Kurz und prägnant:
    Halte die URL so kurz wie möglich, aber so lang, dass sie den Inhalt klar beschreibt (idealerweise nicht mehr als 10 Wörter).
  2. Bindestriche statt Leerzeichen:
    Trenne Wörter in der URL mit Bindestrichen (z.B. www.deine-seite.de/garten-tipps).
  3. Beschreibend sein:
    Formuliere die URL so, dass Nutzer und Suchmaschinen den Inhalt verstehen.
  4. Fokus-Keyword integrieren:
    Verwende dein wichtigstes Keyword für die Seite in der URL (aber vermeide Keyword-Stuffing!).
  5. Hierarchisch aufbauen:
    Die URL-Struktur sollte die Struktur deiner Webseite widerspiegeln (z.B. www.meine-seite.ch/kategorie/unterkategorie/produkt).
  6. Tipp für WordPress-Nutzer
    WordPress schlägt beim Erstellen einer neuen Seite oft schon brauchbare URLs vor. Überprüfe diese aber und kürze oder präzisiere sie bei Bedarf.
  7. Denke immer aus Nutzersicht:
    Würdest du anhand dieser URL verstehen, was dich auf der Seite erwartet?

Beispiel:
Unsere URL https://devagent.ch/technisches-seo-mach-deine-webseite-fit-fur-google-co/ sagt sowohl Nutzern als auch Google sofort, dass es um das Thema SEO geht. Der detailliertere Titel des Beitrags ergänzt diese Information.

Struktur der Webseite überprüfen:
Finde dich zurecht – und Google auch!

Eine klare und logische Webseitenstruktur ist entscheidend für Nutzerfreundlichkeit und SEO. Wenn sich Besucher leicht auf deiner Seite zurechtfinden und relevante Informationen schnell finden, bleiben sie länger. Das signalisiert Google, dass deine Seite wertvollen Inhalt bietet – ein positives Ranking-Signal.

  1. Einfache Navigation:
    Wähle eine Seitenstruktur, die Nutzern eine intuitive Navigation ermöglicht. Vermeide zu viele Klicks, um zur gewünschten Seite zu gelangen.
  2. Nicht zu viele Unterseiten:
    Verschachtele Inhalte nicht zu tief. Google findet Inhalte, die zu weit von der Startseite entfernt sind, möglicherweise seltener.
  3. Übersichtlichkeit bewahren:
    Packe aber auch nicht zu viel Inhalt auf eine einzige Seite. Das kann die Übersichtlichkeit beeinträchtigen.

Breadcrumb-Menüs hinzufügen:
Die Navigationshilfe für Nutzer und Suchmaschinen

Ein Breadcrumb-Menü ist eine kleine Navigationsleiste (meist oben oder unten auf einer Seite), die den Pfad des Nutzers auf deiner Webseite anzeigt (z.B. Startseite > Kategorie > Aktuelle Seite). Nutzer können so einfach zu vorherigen Seiten zurückkehren, ohne den «Zurück»-Button des Browsers nutzen zu müssen.

Breadcrumbs sind nicht nur für Nutzer hilfreich, sondern auch für Suchmaschinen wie Google und Bing. Sie unterstützen die Suchmaschinen dabei, die Struktur deiner Webseite besser zu erfassen und die Hierarchie der Inhalte zu erkennen. Darüber hinaus verbessern Breadcrumbs die Barrierefreiheit und zeigen die logische Verbindung zwischen verschiedenen Inhaltsbereichen der Webseite.

Strukturierte Daten nutzen:
Sprich die Sprache der Suchmaschinen

Strukturierte Daten sind ein standardisiertes Format, mit dem du Suchmaschinen detaillierte Informationen über den Inhalt deiner Webseite liefern kannst (z.B. Produktinformationen, Bewertungen, Veranstaltungen, FAQs). Die Art der strukturierten Daten, die du verwenden solltest, hängt von deiner Branche und dem Inhalt deiner Webseite ab.

Obwohl strukturierte Daten kein direkter Rankingfaktor sind, können sie dazu führen, dass deine Einträge in den Suchergebnissen mit zusätzlichen Elementen wie Bewertungssternen, Preisen oder Bildern angezeigt werden (Rich Snippets). Das erhöht die Aufmerksamkeit und die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer auf deinen Link klicken. Im Beitrag Strukturierte Daten: Wie sie deine Sichtbarkeit verbessern findest du diverse Code-Beispiele und mehr zum Thema.

404-Seiten optimieren:
Was tun, wenn eine Seite nicht gefunden wird?

Eine 404-Seite wird angezeigt, wenn ein Nutzer eine Seite aufruft, die nicht mehr existiert (z.B. gelöscht, URL geändert, Tippfehler). Technisches SEO verlangt, dass du diese Fehlerseite optimierst, um die Nutzererfahrung nicht zu negativ zu gestalten. Eine gute 404-Seite sollte:

  • Das Design und die Navigation deiner Webseite beibehalten.
  • Klar erklären, dass die gesuchte Seite nicht gefunden wurde.
  • Vorschläge für verwandte Seiten anbieten.
  • Eine einfache Möglichkeit bieten, zur vorherigen Seite oder zur Startseite zurückzukehren.

Tipp für WordPress-Nutzer: Viele WordPress-Themes haben bereits optimierte 404-Seiten. Überprüfe deine und passe sie bei Bedarf mit einem SEO-Plugin an.

XML-Sitemap anlegen:
Das Inhaltsverzeichnis für die Suchmaschinen.

Eine XML-Sitemap ist eine Datei, die alle wichtigen Seiten deiner Webseite auflistet. Sie enthält auch Informationen über das Veröffentlichungsdatum und die letzte Aktualisierung jeder Seite. Suchmaschinen nutzen diese Datei, um deine Webseite effizienter zu crawlen. Erstelle eine XML-Sitemap und reiche sie in der Google Search Console ein, damit Google immer weiß, wo es neue oder aktualisierte Inhalte auf deiner Seite findet. Bei sehr großen Webseiten kann zusätzlich eine HTML-Sitemap für Nutzer sinnvoll sein.

SSL-Zertifikat hinzufügen:
Schütze deine Besucher und dein Ranking

Ein SSL-Zertifikat verschlüsselt die Datenübertragung zwischen deiner Webseite und dem Server. Das schützt sensible Informationen wie Benutzernamen, Passwörter und persönliche Daten. Achte immer darauf, dass deine Webseite über HTTPS (mit dem Schloss-Symbol in der URL) erreichbar ist. Browser warnen Nutzer mittlerweile vor unsicheren Webseiten (ohne HTTPS). SSL ist nicht nur für SEO wichtig, sondern schafft auch Vertrauen bei deinen Besuchern.

Pagespeed verbessern:
Top Speed im Grünen Bereich!

Die Ladegeschwindigkeit deiner Webseite (Pagespeed) ist ein wichtiger Faktor für die Nutzererfahrung und seit den Core Web Vitals auch ein direkter Rankingfaktor bei Google. Eine Webseite sollte idealerweise in unter 3-4 Sekunden laden. Da Google die mobile Geschwindigkeit besonders berücksichtigt, solltest du hier deinen Fokus legen.

So beschleunigst du deine Seite:

  • Aktiviere HTTP/2 oder HTTP/3
  • Komprimiere Bilder, nutze aktuelle Bildformate wie webP, AVIF
  • Nutze Lazy Loading bei Bilder im Nichtsichtbaren Bereich der Webseite
  • Reduziere interne 301-Weiterleitungen
  • Minimiere die Anzahl der Plugins
  • Minifiziere CSS und JS
  • Nutze ein Content Delivery Network (CDN) bei internationaler Ausrichtung
  • Priorisiere sichtbare Inhalte

Konzentriere dich auf die Time to First Byte (TTFB): Dieser Wert hat einen großen Einfluss auf das Ranking. Ein fehlender Cache oder ein falscher Serverstandort können die TTFB negativ beeinflussen. Nutze Tools wie Google PageSpeed Insights oder Pingdom Tools, um die Geschwindigkeit deiner Seite zu testen. Teste diesen Blogartikel auf Google PageSpeed Insights als Referenz.

Mobile First beachten:
Die mobile Ansicht zählt zuerst!

Seit März 2021 bewertet Google Webseiten verstärkt nach ihrer mobilen Version (Mobile First). Stelle sicher, dass deine Seite auf Smartphones und Tablets optimal funktioniert und ein angenehmes Nutzererlebnis bietet. Responsive Design ist hier die beste Lösung. Überlege auch, welche Inhalte auf mobilen Geräten wirklich relevant sind und optimiere gegebenenfalls die Darstellung (Responsive Content).

Meta Tags optimieren:
Deine Visitenkarte in den Suchergebnissen

Optimierung des Title Tags und der Meta Description ist wichtiger Bestandteil des technischen SEO.

  • Title Tag:
    Der Title Tag ist der Titel deiner Webseite, welcher auch im aktuellen Browser-Tab angezeigt wird. Verwende dein Fokus-Keyword im Titel Tag und möglichst am Anfang (ca. 50-60 Zeichen).
  • Meta Description:
    Die Meta Description fasst den Inhalt deiner Seite prägnant zusammen und wird in den meisten Suchmaschinen angezeigt. Formuliere in 140–155 Zeichen einen klaren Mehrwert, wecke Neugier und motiviere Nutzer, deine Website zu besuchen.

Auch wenn Google angibt, dass diese Tags kein direkter Rankingfaktor sind, beeinflussen sie maßgeblich die Click-Through-Rate (CTR). Eine höhere CTR kann indirekt zu besseren Rankings führen, da sie Google signalisiert, dass deine Seite für die Suchanfrage relevant ist. Mehr zum Thema findest du unter: «Title & Meta Description, optimiere deine Meta Daten«.

Bilder beschriften:
Sag Google, was deine Bilder zeigen

Bilder sind wichtiger Bestandteil vieler Webseiten. Google kann den Inhalt von Bildern jedoch nicht direkt «sehen». Hilf der Suchmaschine, deine Bilder zu verstehen, indem du:

  • Aussagekräftige Dateinamen verwendest (z.B. roter-sessel-wohnzimmer.jpg statt bild123.jpg).
  • Den Alt-Text sinnvoll befüllst. Dieser Text wird angezeigt, wenn das Bild nicht geladen werden kann, und hilft Suchmaschinen, den Bildinhalt zu verstehen. Verwende relevante Keywords, aber vermeide Keyword-Stuffing.

Text-Formatierung beachten:
Struktur für Leser und Suchmaschinen

Die Art und Weise, wie du deine Texte formatierst, ist sowohl für die Lesbarkeit als auch für SEO wichtig. Nutze Zwischenüberschriften (H1 bis H6), um deinen Text hierarchisch zu strukturieren. Die Hauptüberschrift (H1) kennzeichnet das Hauptthema, während H2 bis H6 Unterthemen beschreiben. Bullet Points und Fettdruck helfen ebenfalls, wichtige Informationen hervorzuheben und den Text für Google aufzuwerten.

Duplicate Content vermeiden:
Einmal ist genug!

Inhalte, die mehrfach auf deiner Webseite vorkommen (Duplicate Content), verwirren Suchmaschinen. Sie wissen nicht, welche Version sie bevorzugen und ranken sollen. Achte darauf, dass jeder Inhalt nur einmal auf deiner Seite existiert. Wenn gleiche Inhalte beabsichtigt sind (z.B. bei Produktvarianten), verwende Canonical Tags, um Google mitzuteilen, welche Seite die Originalversion ist.

Google Search Console nutzen:
Dein Cockpit für technisches SEO

Die Google Search Console ist ein unverzichtbares kostenloses Tool, um dein technisches SEO zu überwachen und zu optimieren. Hier kannst du deine XML-Sitemap einreichen, die Crawling-Fehler überprüfen, die mobile Nutzerfreundlichkeit testen und vieles mehr. Nutze dieses Tool regelmäßig!

Checkliste für technisches SEO

  1. URL-Struktur optimieren
  2. robots.txt kontrollieren
  3. Struktur der Webseite überprüfen
  4. Breadcrumb-Menüs hinzufügen
  5. Strukturierte Daten nutzen
  6. Canonical URLs überprüfen
  7. 404-Seiten optimieren
  8. XML-Sitemap anlegen
  9. SSL-Zertifikat hinzufügen
  10. Pagespeed verbessern
  11. Mobile First beachten
  12. Bilder auszeichnen
  13. Meta Tags optimieren
  14. Text-Formatierung beachten
  15. Duplicate Content vermeiden
  16. Google Search Console nutzen

Fazit

Technisches SEO mag zunächst komplex erscheinen, ist aber die unverzichtbare Grundlage für eine erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung bei Google, Bing & Co. Indem du diese technischen Aspekte optimierst, schaffst du die besten Voraussetzungen dafür, dass deine wertvollen Inhalte gefunden und gut bewertet werden – und so deine Sichtbarkeit und dein Erfolg im Netz steigen.